Architekturwerkstatt in Löhne

Das Familienunternehmen Dekker

Diesen Herbst wird der Arbeitsplattenspezialist Dekker im Rahmen der Küchenmeile und der area30, vom 17. bis 22. September 2022, in der Architekturwerkstatt in Löhne mit einer Ausstellung zu finden sein. Diese Ausstellung wird anschließend ganzjährig für unsere Handelspartner zur Verfügung stehen.

Das Familienunternehmen Dekker wurde 1930 gegründet. „Küchen bestehen aus Schränken, Geräten und dem ganzen Rest. Und um diesen Rest kümmert sich Dekker", fasst CEO Leo van der Velde die Aktivitäten des Unternehmens kurz und knapp zusammen. Wir sprachen mit ihm und Marketingdirektor Ben van Elk über den geplanten Eintritt in den deutschen Markt, das Wachstum des Familienunternehmens, Schritte in die Nachhaltigkeit und die Ideen von Arie Dekker, die noch immer eine wichtige Rolle für den Führungsstiel innerhalb der Firma spielen.

Van der Velde übernahm 2012, als Nachfolger des damaligen Firmenleiters Jan Hogerbrugge, die Leitung von Dekker. Um genauer zu sein: am 12.12.2012. „So ein besonderes Datum! Ich kenne es besser als meinen eigenen Geburtstag", lacht Van der Velde. Ben van Elk, verantwortlich für die Marketingaktivitäten des Unternehmens, ist seit 32 Jahren bei Dekker beschäftigt. Arie Dekker ist inzwischen 88 Jahre alt. 1950 begann Arie in der Firma seines Vaters Gijsbert zu arbeiten, der sie 1930 gründete. Arie Dekker ging 1998 in den Ruhestand. Er war 65 Jahre alt, als er den Staffelstab offiziell übergab. Aber er ist noch immer sehr an der Neuentwicklung von Produktion und Materialien interessiert und schaut regelmäßig in den Büros und in der Fabrik in Zevenhuizen nach dem Rechten. Darüber hinaus bilden die Werte und die Arbeitskultur für die Arie Dekker sowohl gegenüber Kunden und Lieferanten als auch gegenüber seinen eigenen Mitarbeitern einstand, noch immer die Grundlage für das Schalten und Walten innerhalb des Unternehmens.

   

„Nach seiner Pensionierung wechselte das Unternehmen von einer durch Eigentümer und Geschäftsführer geführten Firma zu einer Unternehmensstruktur mit einem Aufsichtsrat. Das Unternehmen wurde um das Fundament eines Stiftungsvorstands aufgebaut, dem jeweils zwei Mitglieder der Familie Dekker angehören. Derzeit sind dies Arie Dekker und seine Tochter Jeannette. In näherer Zukunft werden die Enkel des Firmengründers diese Funktionen übernehmen, die selbst nicht operativ tätig, aber sehr in das Unternehmen involviert sind. Die Stiftung überwacht die langfristigen Ziele und die Unternehmenskultur der Firma, die in einem Familienstatut festgelegt sind. Wie alle Mitarbeiter und Mitglieder des Aufsichtsrats, so musste auch CEO Van der Velde unterschreiben, dass er ganz im Sinne dieses für die Firma Dekker maßgebenden Familienstatuts handelt. „Es besagt unter anderem, dass das primäre Ziel von Dekker unternehmerische Kontinuität ist, dass Profit notwendig ist, aber dass es um Gewinnoptimierung und nicht Gewinnmaximierung geht. Jeder Mitarbeiter muss sich den Grundideen und der Philosophie von Arie Dekker verpflichten. Heutzutage gibt es eine Menge Risikokapitalgeber und Investmentgesellschaften, die ein Unternehmen rein als Vehikel dafür betrachten, Geld zu verdienen, was den Vorstellungen Arie Dekkers diametral entgegensteht. Er sieht die Firma als eine Art Gemeinschaft von Menschen, von denen er einst viele selber eingestellt hat."

Offen, freundlich und problemlösungsorientiert

Die Ideen Arie Dekkers, die beschreiben, wofür Dekker steht und wie man innerhalb des Unternehmens miteinander umgeht, sind notariell festgehalten und werden alle fünf Jahre auf den Prüfstand gestellt. Van der Velde: „Wer wir sind und wie wir uns von der Konkurrenz unterscheiden, alles ist im Familienstatut festgehalten. Das Auftreten unserer Mitarbeiter ist offen, freundlich und problemlösungsorientiert. Persönliche Verbundenheit bringt sie dazu, sich für uns zu entscheiden. Das ist es auch, was wir von unseren Mitarbeitern erwarten. Auf der anderen Seite kümmert sich das Unternehmen sehr um seine Mitarbeiter. Wir zahlen faire Löhne und geben ihnen die Möglichkeit sich weiterzuentwickeln. Unseren Mitarbeitern soll es gut gehen! Wir streben danach unsere Mitarbeiter und unsere Kunden genauso zu behandeln, wie die eigene Familie." Gut durchdachte Corparate Social responsibility avant la lettre. Aber wie man es auch nennen mag: soziale Verantwortung des Unternehmens, Familienwerte oder Ideale von Arie Dekker, es sorgt für eine tolle Arbeitsatmosphäre/-kultur beim Produzenten aus Zevenhuizen.

Das Unternehmen Dekker heute

Topseller des Unternehmens sind Topcore, Quarzkomposit, und Keramik. Platten mit Fenix-Oberfläche aus Edelstahl, Glas und Corian sind ebenso erhältlich, wie die nachthaltige Leichtbauplatte „Greengridz“. Neben Arbeitsplatten liefert Dekker zudem Rückwände, sowie die Produktlinie „Lanesto“, die Spülen und Armaturen umfasst. Eines der jüngsten Produkte ist der „Selsiuz“, eine Kochendwasserarmatur mit Zusatzoptionen für Kaltwasser und Sprudel.

Das Unternehmen beschäftigt derzeit mehr als 500 Mitarbeiter, verteilt auf sieben Produktionsstandorte, von denen sich sechs in den Niederlanden und einer in Schweden befinden. Insgesamt verfügt Dekker über 76.000 m2 Produktionsfläche. Der Hauptstandort befindet sich in Zevenhuizen. Van der Velde: „Alles hat hier in Zevenhuizen angefangen, etwa zwei Kilometer vom heutigen Standort entfernt. Mitte der neunziger Jahre wurde dieses Terrain erworben. Seinerzeit war das Gelände noch viel zu groß, aber Arie Dekker sagte damals: „Wir werden automatisch mehr produzieren und verkaufen." Weitsichtig! Denn genau so ist es gekommen. In Zevenhuizen gibt es neuerdings neben der Fabrik und einem Lager auch das Dekker Trend Centre, welches nicht für den Verkauf von Produkten ausgelegt ist, sondern zur Inspiration der Kunden dienen soll. Hier können Besucher nach Herzenslust in die Produktpalette von Dekker eintauchen und Farben, Materialien und natürlich die neuesten Trends mit allen Sinnen wahrnehmen, sehen, fühlen und ausprobieren.

Die Dekker Group wächst kontinuierlich weiter. „2013 haben wir Erbi in Alphen und 2020 Topline mit zwei Standorten in Beuningen und s‘Heerenberg übernommen. Und letztes Jahr, mitten in der Corona-Zeit, haben wir eine neue Fabrik in Wijchen eröffnet.

Die Entscheidung zur Eröffnung dieses neuen Standortes war, dass der Absatz von Topcore sehr schnell zunahm. Die gesamte Produktion von Topcore wird in diese neue Fabrik mit einer Produktionsfläche von mehr als 6.000 m2 verlagert, was bedeutet, dass bei Erbi und Topline wieder mehr Kapazität frei wird. Für Erbi haben wir die Genehmigung erhalten, einen Teil der Fläche zu überdachen, was viel zusätzlichen Raum für die Herstellung anderer schnell wachsender Produkte, wie der Herstellung von Keramik und Verbundwerkstoffen, schafft." Neben den verschiedenen Niederlassungen in den Niederlanden verfügt Dekker über einen Produktionsstandort in Schweden. „Vor einigen Jahren haben wir hier in Tocksfors, in der Nähe von Oslo, Norwegen, eine Arbeitsplattenfabrik erworben, von wo aus wir den skandinavischen Markt bedienen. Auch dort arbeiten wir sehr erfolgreich! Im vergangenen Jahr sind wir um ganze fünfzig Prozent gewachsen."

Effizient und modern organisiert

Der schwedische Markt für Arbeitsplatten aus Stein ist mit dem hiesigen nicht vergleichbar. Dort bevorzugt man traditionell sehr robuste und schwere Arbeitsplatten. 3- und 4- Zentimeter starke, massive Steinplatten sind dort keine Ausnahme. Van der Velde stellt allerdings fest, dass man auch in Schweden eine Veränderung im Kaufverhalten sieht. Er erklärt, dass der niederländische und deutsche Markt von den Küchenhändlern moderner organisiert wird als in vielen anderen Ländern. „Hier in Schweden wird im Allgemeinen so verfahren, dass ein Endkunde eine Küche entwirft und bestellt, und dass der Küchenspezialist daraufhin Geräte, Möbel und Arbeitsplatten bei verschiedenen Lieferanten bestellt, ausmisst und zu einer komplett neuen Küche zusammenbaut. Im Ausland ist das oft noch anders. Wenn man dort eine neue Küche in Auftrag gibt, wird das Holz dafür bei dem einen Lieferanten bestellt, die Arbeitsplatte bei einem anderen, der Schreiner kommt, um die Schränke zu bauen, der Elektriker installiert die Elektronik, der Installateur kümmert sich um die Leitungen und der Arbeitsplattenspezialist misst erst dann die Platte und kommt ein paar Wochen später, um sie zu montieren. Die Lieferung einer Küche dauert auf diese Weise sehr lange, da so viele voneinander unabhängig arbeitende Fachleute involviert sind. Erst dann merkt man, wie gut und effizient der niederländische- und deutsche Küchenhandel organisiert ist."

Dekker Zevenhuizen

Dekker Zevenhuizen ist nicht nur Hersteller verschiedenster Arbeitsplatten, sondern seit Jahren auch im Bereich Zubehör (Spülbecken, Armaturen, Rückwände) tätig. Das zunächst als reiner Großhändler, heute aber mit eigenen Produktlinien. Van der Velde hierzu: „Vor einigen Jahren haben wir unser eigenes Label Lanesto entwickelt, basierend auf der Idee, dass unsere Accessoires mit den von uns gelieferten Arbeitsplatten designtechnisch wirklich in Einklang sein sollen. Eigene Produktentwicklung erfordert eine andere Arbeitsweise: ‚,und plötzlich organisiert man alles selbst.“ Wir machen das jetzt mehr als zehn Jahre. Und heute können wir die Früchte dieser Arbeit mit einem ansehnlichen Wachstum ernten. Als Dekker wollen wir der erste Ansprechpartner für den Fachhandel sein, indem wir alles um die Arbeitsplatte herum anbieten können. Gerade wenn man mit Design und Trends zu tun hat, ist das essenziell. Eine Arbeitsplatte bleibt nun mal die Visitenkarte einer Küche.“

 

Ungefähr 7.000 Arbeitsplatten stellt Dekker jede Woche (abgesehen von drei Wochen Sommer- und zwei Wochen Weihnachtsferien) in den verschiedenen Produktionsstandorten her. „Das ist tatsächlich eine ganze Menge. Das Besondere daran ist, dass alle Arbeitsplatten auf Bestellung angefertigt werden. Jede Platte ist maßgefertigt. Das macht die Küchenbranche so interessant. Das Paradox der standardisierten Maßanfertigung; in der Produktion machen wir es so, dass wir von allem ein individuelles Modell machen, aber natürlich so effizient wie möglich. Um das Ganze noch komplizierter zu machen, führen wir standartmäßig dreizehn verschiedene Materialien und Sorten und rund 400 Farben. Darüber hinaus gibt es auch noch die „nicht standardisierten" Farben. Des Weiteren sind alle gewünschten Stärken möglich, wobei die V-Groove es möglich machen, noch dickere Arbeitsplatten herzustellen. Von diesen 7.000 produzierten Arbeitsplatten pro Woche ist nicht eine wie die andere." Neben Arbeitsplatten ist Dekker auch spezialisiert auf Küchenzubehör: „Damit alles passt!" Zur Produktpalette gehören außerdem Armaturen, farbige Spülbecken, die Selsiuz Kochendwasserarmaturen, Beleuchtung und farbige Rückwände.

Seit 2014 ist Dekker auch in der Badbranche aktiv. „Wir machen dort im Grunde dasselbe. Auch für diesen Bereich braucht man eine Arbeitsplatte. In Hotels sieht man heutzutage wahnsinnig schöne Badezimmer. Genau das ist es, was die Kunden auch für zu Hause haben möchten. Die Kunden wählen aus unserem Sortiment ihr Wunschmaterial für die Arbeitsplatte und dazu eine Spüle, die im Badezimmer dann Waschbecken genannt wird. Sie können dann das Waschbecken, die Armatur und die Badezimmerbeleuchtung farblich aufeinander abgestimmt bestellen. Die Idee ist im Grunde die gleiche, wie in einer Küche."

Nachhaltigkeitsziele

„Unser Unternehmen basiert auf Kontinuität. Das bedeutet für uns, dass wir uns natürlich auch bei dem wichtigen Thema Nachhaltigkeit weiterentwickeln. Wie können wir sicherstellen, dass unser Unternehmen noch in mehr als 100 Jahren ein zuverlässiger Partner sein wird?" Wenn es nach der niederländischen Regierung geht, müssen Produktionskreisläufe bis 2030 zirkulär sein. „Basierend auf unserer Idee der Kontinuität arbeitet Dekker viel an der Entwicklung innovativer Materialien. Wir können nicht die ganze Welt verbessern, aber auch als Individuum müssen wir uns unserer Verantwortung stellen. Natürlich könnte man dann sagen: Welchen Einfluss hat eine Arbeitsplatte auf die Welt? Aber darum geht es nicht. Wenn wir alle unseren Beitrag leisten, werden wir die gesteckten Ziele gemeinsam erreichen. Wir müssen in dem Bereich, auf den wir Einfluss haben, also der Produktion von Arbeitsplatten, unser Bestes geben, um zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen beizutragen."

Was unternimmt Dekker konkret in puncto Nachhaltigkeit? Van der Velde und Van Elk erklären: „2015 haben wir mit unseren Greengridz-Küchenarbeitsplatten den niederländischen Innovations- und Nachhaltigkeitspreis in der Sparte „Wohnen“ gewonnen. Diese Auszeichnung wurde uns bei Bavaria Bier überreicht, das derzeit zum besten Familienunternehmen der Welt gewählt wurde. Der Vorstandsvorsitzende von Bavaria, bereits in achter Generation, erzählte damals von ISO 26000, womit Bavaria die Schwerpunkte bezüglich ihres Strebens nach Nachhaltigkeit speziell für Ihr Unternehmen bestimmte. Und auch wir haben so angefangen. Wir stellten uns folgende Fragen: Was unternehmen wir schon, um nachhaltig zu produzieren und wie möchten wir das Thema in Zukunft anpacken? Schließlich beauftragten wir die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft FIRA, die unsere selbstgesteckten Ziele und Maßnahmen überprüft und dabei hilft, diese zu überarbeiten. Was wir schon sehr gut gemacht hatten, war unser Umgang mit den Mitarbeitern und das Hochhalten der Familienwerte. Auch in Bezug auf die Zirkularität waren wir auf einem guten Weg. Worin wir noch besser werden konnten, war beim Einkauf von Materialien, der Zusammenarbeit mit den Lieferanten und den übrigen Arbeitspartnern in der Produktionskette, wo wir uns zum Beispiel die Herkunft unserer Rohstoffe noch genauer ansehen konnten", sagt Van der Velde. „Man muss sicherstellen, dass seine Lieferanten auf die gleiche Weise arbeiten und ähnliche Werte vertreten, wie man selbst. Aus diesem Grund haben wir uns auch von einer Reihe von Lieferanten verabschiedet. Dies vor allem im Bereich der Natursteine", sagt Van Elk. Für das Unternehmen Dekker nahm er Platz in der Trustone-Arbeitsgruppe, einer Initiative des SER (Sociaal Economische Raad), die für die Zertifizierung von Unternehmen im Hinblick auf den verantwortungsvollen Einkauf von Naturstein eintritt. „Wir können im Großen und Ganzen gut beurteilen, ob ein anderes Unternehmen gute Arbeit macht. Aber als einzelnes Unternehmen kann man nicht jedes Detail eingehend prüfen. Wenn es zum Beispiel um faire Bezahlung geht, ist das sehr schwer einzuschätzen. Gleiches gilt für Themen wie Kinderarbeit oder das Einhalten von gesetzlichen Arbeitsbedingungen. „Der Natursteinsektor ist eine relativ undurchsichtige Branche. Das Material stammt unter anderem aus Steinbrüchen in China und Indien und wird oft über Zwischenhändler weiterverhandelt. Aus diesem Grund unterzeichnete Dekker 2019 die ICSR-Initiative (International Corporate Social Responsibility) Trustone, für einen fairen und nachhaltigen Handel mit Naturstein. Diese Vereinbarung gibt dem Unternehmen Kriterien an die Hand, um Lieferanten aufzufordern, sich der sozialen Verantwortung ihres Unternehmens zu verpflichten.

Die Messlatte wieder höher legen

Punkte für Verbesserungen gibt es immer. Es geht aber darum Ambitionen zu definieren und zu messen. „Sobald wir ein Ziel erreicht haben, legen wir die Messlatte wieder höher. Unsere Zielsetzungen sind auch dazu da, um am Ball zu bleiben", sagt Van der Velde. Und van Elk fügt hinzu: „Es ist wichtig, diesbezüglich transparent zu sein. Ein Unternehmen ist keine Black Box. Eines unserer Ziele ist zum Beispiel, dass 60 Prozent unserer Lieferanten ein CSR-Dokument (Corporate Social Responsibility) veröffentlichen müssen. Das ist der Punkt, an dem wir jetzt stehen, und als nächsten Schritt erweitern wir diesbezüglich auf 70 oder 80 Prozent." Van der Velde: „Es ist ein bisschen wie beim Golf; man spielt hauptsächlich gegen sich selbst und die Herausforderung besteht darin, sich zu verbessern."

Greengridz

Ein Wort zu Greengridz, dem preisgekrönten Material, das Dekker 2012 entwickelt hat: Es besteht aus einer Basis mit einer oberen- und einer unteren Schicht, woraus in Kombination eine „Sandwichplatte“ hergestellt wird, was zur Folge hat, dass 60 Prozent weniger Holz und Rohstoffe benötigt werden. „Das verstehen wir unter Prävention! Es hat nebenbei auch Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen und das Transportgewicht. Außerdem können wir das Material recyceln und als Aktivkohle wiederverwenden. Und damit schließt sich der Kreis!" Die Beurteilung von Greengridz durch das unabhängige Prüfungsinstitut KEMA zeigt, dass das Material im Vergleich zu einer handelsüblichen Arbeitsplatten aus Holz 60 Prozent weniger CO2-Emissionen verursacht. Van Elk blickt zurück: „Bei der Einführung gab es viel Skepsis. Ein Kunde, der kaum glauben konnte, dass unsere Greengridz-Platte wirklich enorm stabil ist, schlug mit einem Gummihammer zu, der dann regelrecht zurückprallte. So war er schnell davon überzeugt, dass es sich außerdem um ein sehr flexibles Material handelte." Van der Velde fasst die vielen Vorteile von Greengridz so zusammen: "Es ist nicht nur nachhaltig, sondern darüber hinaus ist es im Gegensatz zur Spanplatte oder Sperrholz ökologisch vertretbar, leichter, wasserdichter und stoßfester. Heute besteht die Hälfte der Laminat-Arbeitsplatten in den Niederlanden aus diesem Material."

 

Inzwischen ist Dekker weiterhin mit viel Engagement mit der Weiterentwicklung nachhaltiger Materialien beschäftigt. So arbeitet das Unternehmen seit einiger Zeit mit der Firma Sustonable zusammen, die eine nachhaltige Alternative zu Steinarbeitsplatten entwickelt hat. „Sie stellen ein 100% zirkuläres Material her, das hauptsächlich aus Mineralquarzen besteht, die mit recycelten PET-Flaschen gemischt werden. Dekker beteiligt sich an der Materialentwicklung von Sustonable mit dem Ziel, in Zukunft maßgefertigte Sustonable-Platten für Küche und Bad liefern zu können."

Das Familienstatut

Das Familienstatut, das die Grundlage für das Unternehmen Dekker Zevenhuizen bildet, legt fest, wie und nach welchen Normen und Werte das Unternehmen geführt wird. Die Enkel von Arie Dekker, die in Zukunft einen Platz im Stiftungsrat des Unternehmens einnehmen werden, dem zurzeit Arie selbst und seine Tochter Jeannette angehören, haben diese Satzung mitunterzeichnet. Ben van Elk: „Die Enkel arbeiten nicht aktiv im Unternehmen und führen ihr eigenes Leben. Sie sind sich aber ihres Vermächtnisses sehr bewusst und fühlen sich dafür verantwortlich, die Firma so weiterzuführen, wie es ihr Großvater beabsichtigt hat. Sie kommen regelmäßig hierher, um sich auf den neuesten Stand bringen zu lassen, damit sie sich in Zukunft auf ihre Führungsaufgabe vorbereiten können."

Unser Verhalten gegenüber Kunden, Mitarbeitern und Zulieferern ist „offen, freundlich und problemlösungsorientiert", genauso, wie es Arie Dekker seinerzeit im Familienstatut festgelegt hatte. Er erkannte früh, dass persönliches Engagement Kunden dazu bringt, sich für uns zu entscheiden.

Produkt- und Materialvielfalt

Topseller des Unternehmens sind TopCore, Quarzkomposit, und Keramik. Platten mit Fenix-Oberfläche aus Edelstahl, Glas und Corian sind ebenso erhältlich, wie die nachthaltige Leichtbauplatte „Greengridz“. Neben Arbeitsplatten liefert Dekker zudem Rückwände, sowie die Produktlinie „Lanesto“, die Spülen und Armaturen umfasst. Eines der jüngsten Produkte ist der „Selsiuz“, eine Kochendwasserarmatur mit Zusatzoptionen für Kaltwasser und Sprudel.

Dekker Zevenhuizen: Zahlen und Fakten

> 76.000 m2 Produktionsfläche

> 7 Standorte: Zevenhuizen, Alphen, 's Heerenberg, Beuningen, Wijchen, Deventer Tocksfors (Schweden)

> Laminatfabriken in Zevenhuizen, Beuningen, Wijchen

> Steinfabriken sind Erbi in Alphen, Nordic (SE) und Topline in 's Heerenberg

> Ungefähr 500 Mitarbeiter im Jahr 2022

> Im Geschäftsjahr 2021 erzielte Dekker einen Umsatz von 180 Mio. Euro

Finnland, Norwegen, Schweden, Deutschland und Belgien sind für Dekker die wichtigsten Exportländer. Darüber hinaus werden die Arbeitsplatten von Dekker, aufgrund seiner Rolle als Zulieferer, weltweit vertrieben.

Präsentation in der Architekturwerkstatt

Die Firma Dekker macht sich seit 2014 einen Namen als Aussteller im house4kitchen, wo das Unternehmen bisher überwiegend für den niederländischen Markt ausstellte. Diesen Herbst wird der Arbeitsplattenspezialist allerdings eine feste Dependance in der Architekturwerkstatt in Löhne beziehen. Initialzündung, um auf dem deutschen Markt weitere Bekanntheit zu erlangen.

Besuchen Sie unsere Dekker Ausstellung im Rahmen der Küchenmeile und der area30 in der Architekturwerkstatt in Löhne. Vom 17. bis 22. September 2022 präsentieren wir Ihnen unsere einzigartige Produkt- und Materialkompetenz.

www.architekturwerkstatt.com

 

 

 

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